Der
markante Bergstock des Untersberg (1.973 m)
ist ein stark verkarsteter Tafelberg in den Berchtesgadener Alpen. Der Untersberg ist der nördlichste Gebirgsstock der Alpen und liegt zu zwei Dritteln in Oberbayern, ein Drittel liegt im Österreichischen Bundesland Salzburg. Der Untersberg besteht im oberen Bereich des Plateaus aus Dachsteinkalk, darunter befindet sich als Basis Ramsaudolomit. Der Untersberger Marmor wurde bereits von den Römern abgebaut und findet als ein weißlicher bis gelblich-rötlicher dichter Kalkstein Verwendung bei Kirchen, Palästen und Skulpturen.
Höhlen
Der stark verkarstete Untersberg ist mit mehr als 400 bekannten und über 100 erforschten Höhlen der höhlenreichste Berg der Berchtesgadener Alpen. Die bekannteste Höhle ist die Schellenberger Eishöhle (seit 1925 als Schauhöhle zugänglich) und die seit 2002 untersuchte Riesending-Schachthöhle, mit bisher bekannten 13 Kilometern Länge und einer erforschten Tiefe von 1058 Metern die längste und tiefste Höhle Deutschlands. Ein weiteres großes Höhlensystem ist die Kolowrathöhle, die im Rahmen von Führungen zugänglich ist.
Mythologie
Bereits unter den Kelten wird dem Untersberg eine mythologische Bedeutung zugeschrieben. Mit den zahlreichen geheimnisvollen Höhlen und als ein den weiteren Alpen vorgelagerter markanter Wetterberg ranken sich um den Untersberg jede Menge Mythen und Sagen.
Nach der bekanntesten Sage soll der gesamte Hofstaat von Karl dem Großen in den Höhlen wohnen. Auch beim Haberfeldtreiben , das ist eine Art Volksjustiz die in Oberbayern beheimatet ist, wird durch den Haberfeldmeister im Namen von "Kaiser Karl im Untersberg" die Anklage erhoben.
Auch Kaiser Friedrich Barbarossa soll mit seinen Kriegsscharen in einer Höhle im Untersberg schlafen und nur alle hundert Jahre einmal erwachen. Wenn er dann sieht, dass die Raben immer noch um den Berg fliegen, schläft er für ein weiteres Jahrhundert weiter, weil keine Not im Reich herrscht. Er wird von den "Untersberger Mandln" versorgt, das sind zwergenähnliche und dem Kaiser treu ergebene Gestalten.
Die " wilde Jagd vom Untersberg " (das Wilde Gjoad) ist als nächtlicher "Geisterzug" ein uralter, vermutlich noch heidnischer Brauch der Region: Am Abend des 2. Donnerstags im Advent ist ein Zug aus zwölf wilden Figuren aus der Sagenwelt des Unterbergs unterwegs
Bild: „
Blick über die Untersbergostflanke
“ von
Alupus
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Untersberg
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